#27 Meine persönliche Reise der Persönlichkeitsentwicklung, Teil 2 – berufliche Neuorientierung und wertvolle Erfahrungen im Altenheim
In der letzten Folge habe ich dich mitgenommen auf meine persönliche Laufbahn. Ich habe dir von meinen ersten Berührungspunkten mit der Persönlichkeitsentwicklung und meiner Bankausbildung erzählt.
Heute werde ich dir sagen, warum ich extrem dankbar bin, dass ich für meinen Zivildienst im Altenheim gelandet bin – obwohl ich dort eigentlich gar nicht hin wollte.
Nachdem ich aus der Bank ausschied, stellte sich die Frage, was ich stattdessen machen wollte. Schon im letzten Podcast sagte ich, dass ich kreativer arbeiten wollte.
Nach meiner ersten Phase der beruflichen Orientierung, kurz vor meinem Realschulabschluss, trat ich nun also in eine zweite ein. Die Bank war es für mich nicht. Was war es dann?
Die Themen Journalismus, Fernsehen und Film zogen mein Interesse auf sich.
Das war etwas anderes als die Arbeit in einer Bank.
Ich machte mich also schlau, was man in diesen Bereichen so machen und welche Ausbildungen ich absolvierten konnte.
Ich hatte bereits in meiner ersten Phase der beruflichen Orientierung, also vor meiner Bankausbildung, verschiedene Praktika gemacht: in einer Volksbank, einer Werbeagentur, bei CEWE Color, einem Unternehmen, welches Fotos entwickelt und nun Fotobücher produziert – und sogar bei der bayerischen Polizei.
Diese praktischen Eindrücke halfen mir damals für mich herauszufinden, dass ich eine Bankausbildung machen wollte.
Ich kann dir, falls du dich gerade beruflich orientierst oder neu orientierst, nur empfehlen, möglichst viele praktische Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln.
Das ist zwar keine Garantie, dass wir auch langfristig in dem Beruf glücklich werden, für mich aber trotzdem die beste Möglichkeit herauszufinden, ob die angedachte Tätigkeit zumindest einigermaßen zu einem passt.
Bevor ich mich allerdings um meine weitere berufliche Laufbahn kümmern konnte, hatte ich noch meinen Zivildienst zu absolvieren.
Auf die Bundeswehr hatte ich keine Lust. Das war nicht meine Welt. So entschied ich mich, den Kriegsdienst zu verweigern und mir eine Stelle als Zivildienstleistender zu suchen.
Damals schon interessierte ich mich für Stellen im Ausland, brachte aber am Ende nicht die Motivation auf, mich wirklich um eine Möglichkeit im Ausland zu kümmern und so lief es dann auf eine Stelle in heimischen Gefilden hinaus.
Fahrdienst klang gut. Entspannt Leute von A nach B zu kutschieren. Das hatten einige Freunde schon gemacht. So bewarb ich mich auch auf eine solche Stelle.
Nachdem ich noch keine Zusage bekommen hatte und zeitnah starten wollte, bewarb ich mich für den Notfall auch noch im Altenheim in Gilching, meinem Heimatort.
Das Altenheim sagte mir schnell zu. Nachdem ich vom Fahrdienst immer noch keine Rüclmeldung erhalten hatte, entschied ich mich, dem Altenheim zuzusagen.
Kurz darauf meldete sich auch der Fahrdienst mit einer Zusage. Nachdem ich aber zu meinem Wort, welches ich dem Altenheim gegeben hatte, stehen wollte, sagte ich dem Fahrdienst mit zweifelhaften Gefühlen ab.
Es war rückblickend die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.
Ja, der Fahrdienst wäre sicherlich entspannter gewesen. Im Altenheim arbeitete ich richtig, im Schichtdienst.
Dafür lernte ich in dieser Zeit so viel fürs Leben. Ich bin extrem froh und dankbar, diese Erfahrung gemacht zu haben.
Ich sah Menschen leiden, an körperlichen Gebrechen, an Einsamkeit. Ich sah, wie viele Menschen die letzten Jahre ihres Lebens verbringen. Ich sah, wie hart dieser Job in der Altenpflege ist.
Ich gewann höchsten Respekt vor den Menschen, die diesen Beruf über Jahre und Jahrzehnte ausüben.
Ich sah, wie Menschen aus dem Leben schieden. In den 10 Monaten, die ich dort zubrachte, starben einige Menschen. Manche von ihnen lernte ich ein bisschen besser kennen. Wir teilten Momente der Freude zusammen, lachten, hatten eine gute Zeit. Dann irgendwann starben sie.
Manche Menschen veränderten sich sehr stark in den paar Monaten meiner Anwesenheit. Innerhalb von wenigen Monaten verloren sie ihre Selbstständigkeit und immer mehr Fähigkeiten. Sie wurden immer unselbstständiger, benötigten immer mehr Hilfe. Manche verloren die Fähigkeit zu sprechen.
Es kann einen melancholisch machen, wenn man sieht, wie das Leben aus den Menschen entweicht. Menschen wie du und ich sind das. Auch aus uns wird das Leben mal entweichen. Keiner von uns weiß, wie das genau geschehen wird.
So viel Respekt wie ich für diesen Beruf habe, mir wurde aber auch klar, dass ich diesen Beruf nicht dauerhaft ausüben wollte.
Ich war dann auch irgendwie froh, als die 10 Monate zu Ende gingen.
Ich nahm viel für mein Leben mit aus dieser Zeit. Ohne diese Erfahrung wäre ich heute nicht der Mensch, der ich nun bin. Davon bin ich überzeugt.
Heute denke ich mit Gefühlen der Dankbarkeit und Liebe zurück an diese Zeit vor knapp 20 Jahren. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. 20 Jahre. Unglaublich.
Aber es fühlt sich heute auch an wie die Erinnerungen an ein anderes Leben.
Ich bin so krass dankbar, schon so lange hier sein zu dürfen, in diesem Paradies auf Erden.
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Letzte Woche hatte ich die Story zu meinem Führerscheinverlust angekündigt. Die heben wir uns nun für die nächste oder übernächste Folge auf.
Für heute sage ich dir Danke für Zuhören.
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Über den Podcast ❤️ Spread Love – Mehr Liebe und Glück für die Welt – und für dich persönlich.
Mein Name ist Florian Mayer. Meine Mission ist es, auf dieser Welt mehr Liebe und Glück zu verbreiten. Und das hier ist mein Podcast. Ich lade dich sehr herzlich ein, Teil dieser gemeinsamen Reise zu sein.
Ich freue mich sehr, wenn du meinen Podcast abonnierst. Bis Samstag gibt es immer mindestens eine neue Folge.
Wenn du mit mir persönlich an deiner Persönlichkeit, deiner Zufriedenheit, deinem Glück arbeiten möchtest, findest du auf meiner Website florian-mayer.com verschiedene Angebote dazu.
Auf Instagram findest du mich übrigens unter florianmayer81 – die 81 als Zahl.
Jetzt wünsche ich dir einen großartigen Tag oder eine gute Nacht, wann immer du diesen Podcast gerade hörst.
Ich freue mich auf ein Wiederhören bei der nächsten Folge.
Alles Liebe
Dein Florian 💙
Dankeschön
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