#34 Welches Leben sollten wir leben? Zwischen hustlen und faulenzen, zwischen Komfort und Minimalismus.

Spread Love Podcast - Florian Mayer - Cover
❤️ Spread Love - Mehr Liebe und Glück für die Welt - und für dich persönlich.
#34 Welches Leben sollten wir leben? Zwischen hustlen und faulenzen, zwischen Komfort und Minimalismus.
Loading
/

Ich lebe jetzt seit knapp 2 Wochen primär im Auto. Ich nutze die Wohnung noch fürs Duschen, für Sport und Meditation und gelegentlich für Klogänge.

Nächste Woche möchte ich losfahren. Wenn ich bis dahin alles soweit erledigt habe.

Mein Leben hat sich aber auch schon in diesen knapp 2 Wochen recht stark verändert.

Ich putze meine Zähne vor dem Auto, manchmal sitzend auf dem Geländer am Isarufer. Ich esse seit fast 2 Wochen jeden Tag Sandwiches – die übrigens genial schmecken – und spüle per Hand ab.

Das Meiste dauert viel länger als in der Wohnung. Das Leben im Bus geht auf Kosten der Bequemlichkeit, des Komforts und der Effizienz.

Dafür bin ich mehr in der Natur und auch näher dran an ihr. Ich komme mehr mit Menschen ins Gespräch.

Ich beobachte Tiere und die Vegetation um mich herum.

Das Leben hat sich verlangsamt.

Ich arbeite momentan auf Sparflamme.

Ich mache das Nötigste, um alles am Laufen zu halten. Und trotzdem bin ich meistens von etwa 6 Uhr bis 22 Uhr beschäftigt.

Ich bin weiter sehr aktiv. Nur die Aktivitäten haben sich geändert.

Ich sitze weniger am Laptop, Monitor habe ich keinen mehr.

Ich lebe mehr für den Moment.

Ich bin oft erschöpft. Van Life ist auch anstrengend. Insbesondere, wenn man erst dabei ist, sich dieses Leben einzurichten.

Noch immer räume, organisiere, baue ich.

Ich spare mir jetzt die Miete. Das erste Mal in etwa 9 Jahren habe ich keine Miete mehr für Wohnraum bezahlt.

Ja, das Auto kostet auch Geld. Der monatliche Betrag ist aber nicht so hoch wie der, den ich bislang für die Miete bezahlt habe.

Was brauchen wir? Was macht uns glücklich? Was reicht uns?

Diese Fragen beschäftigen mich momentan.

Wie viel Geld möchte ich verdienen?

Wenn ich sehr wenig arbeite, ist meistens der Verdienst auch niedriger. Das ist nicht immer so, aber aus meiner Erfahrung meistens. Es sei denn, wir lassen Kapital für uns arbeiten und leben von den Zinsen.

Ich bin sehr genügsam.

Ich brauche weder viele, teure Klamotten, noch das neuste Handy noch ein schickes Auto. Das alles interessiert mich nicht.

Aber auch für so ein Auto, wie ich es mir nun zusammengebaut habe, brauche ich Geld.

Ich habe bislang etwa 17.000 € für das Auto ausgegeben. Dabei habe ich auch viel in Werkzeuge und Material und einen großen Batzen in die Solaranlage investiert.

Bei mir bedurfte es also eines gewissen Engagements, dass ich mich selbst in die Lage versetzen konnte, so zu leben.

Und dann? Reicht es mir, wenn ich sehr wenig arbeite und dafür auch nur so viel verdiene, dass ich mit meinem minimalistischen Lebensstil über die Runden komme?

Auf verschiedene Dinge muss man dann verzichten. Teure Urlaube für ein paar Tausend Euro zum Beispiel.

Eine Immobilie in Deutschland lässt sich auf diesem Wege auch nur schwer finanzieren.

Wir müssen also schon auch gewisse Abstriche machen, wenn wir sehr minimalistisch leben wollen. Und ich meine minimalistisch hier insbesondere in Bezug auf unsere finanziellen Ressourcen.

Was ist wichtig? Was macht uns glücklich?

Wiegen 4 Wochen Traumurlaub über 40 Wochen husteln, primär des Geldes wegen, im Jahr auf?

Für mich nicht. Diese Frage habe ich mir schon vor vielen Jahren beantwortet.

Ein eigenes Heim? Ja, das hat einen Wert für mich. Das ist etwas, für was ich bereit bin, einen Teil meiner Zeit zu investieren.

Aber wie viele Stunden pro Tag, Woche, Monat, Jahr sind ein guter Deal für welche Art von Heim?

Und dann ist es natürlich auch so, dass ich momentan nur mich selbst zu versorgen habe. Hätte ich eine 5-köpfige Familie zu versorgen, wie mein Vater damals, sähe die Situation natürlich schon wieder anders aus.

Da bräuchte ich mehr Geld. Oder wir müssten noch sehr viel reduzierter leben. Und das wäre dann schon sehr reduziert. ;))

Was ist und wie wichtig?

Klar, das darf sich natürlich jeder selbst beantworten.

Ich bin sehr glücklich, dass ich mit meinem Business-Lifestyle dieses Leben hier so finanzieren kann.

Mit einer 5-köpfigen Familie darf das Einkommen dann aber gerne auch noch mal ein bisschen höher liegen.

Ich bin froh, dass ich ein Unternehmen gebaut habe, das Umsätze generiert, wenn ich diesen Podcast hier am Gilchinger Baggersee schreibe.

Das Abgefahrene ist, mein Leben ist derzeit tatsächlich perfekt für diesen Lebensstil. Meine Unternehmen sind weder zu klein noch zu groß. Sie liefern, was ich brauche, vereinnahmen mich aber auch nicht zu sehr.

Das Universum hat also alles so kommen lassen, dass es jetzt perfekt passt.

Dies nehme ich zur Kenntnis. Und ich verstehe auch, was mir das Universum noch damit sagen möchte. Denk nicht zu viel über morgen nach. Es wird sich auch für dein Morgen alles fügen.

Wie sollten wir also leben?

Natürlich darf das jede:r für sich selbst entscheiden.

Ich will hier mal aufzählen, wie ich das sehe:

  • Mehr Natur
  • Mehr freie Zeit
  • Weniger Stress & Druck
  • Mehr den Moment genießen
  • Weniger von den Dingen, die wir nicht wirklich brauchen
  • Mehr Bewusstsein
  • Mehr Liebe

Und eins kann ich auch sagen: Mit einem „normalen“ Angestelltenjob wäre das für mich so nicht machbar.

Was nicht heißen soll, dass es schlecht ist, einem „normalen“ Angestelltenjob nachzugehen. Ich will damit nur sagen, dass meine Vorstellung von meinem guten Leben recht weit von dem entfernt ist, was mir ein solcher Angestelltenjob an Möglichkeiten bieten könnte.

So unterschiedlich die Lebensentwürfe sein mögen, ich glaube, wir alle können Dinge, die wir nicht wirklich brauchen, in Freiheit und freie Zeit eintauschen, wenn wir bereit sind, so genannte gesellschaftliche Standards auf den Prüfstand zu stellen.

Wenn wir weniger Dinge kaufen, die unser Jahresdurchschnittsglückslevel nicht erhöhen, brauchen wir weniger Geld und können arbeitstechnisch ein wenig kürzer treten. Zum Beispiel um mehr freie Zeit fürs Seele baumeln lassen oder für die Familie zu haben.

Wie siehst du das?