#36 Erwartungsmanagement – ein wichtiger Schlüssel zum Glück

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#36 Erwartungsmanagement - ein wichtiger Schlüssel zum Glück
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Erwartungen – wir alle haben sie.

Sie sind ein zentraler Bestandteil unseres Lebens.

Es ist auch normal, Erwartungen zu haben. Ein Leben ohne Erwartungen ist kaum möglich.

Ein paar Beispiele:

Wenn die Ampel für uns grün zeigt, gehen wir davon aus, dass wir fahren oder die Straße überqueren können, ohne dass wir Angst haben müssen, ein anderes Fahrzeug kreuzt unseren Weg.

Wenn wir die Heizung anschalten und diese funktioniert, gehen wir davon aus, dass es wärmer wird.

Morgens gehen wir davon aus, dass die Sonne aufgeht.

Unser Leben besteht aus Milliarden von Erwartungen.

Sie helfen uns, uns durchs Leben zu bewegen.

Es gibt aber auch Erwartungen, die uns unglücklich machen können. Genauer machen uns nicht die Erwartungen unglücklich, sondern in den meisten Fällen deren Nicht-Erfüllung und unsere Reaktion darauf.

Enttäuschte Erwartungen spielen in allen zwischenmenschlichen Beziehungen eine Rolle.

Eine ganz besonders starke Wirkung entfalten sie in Liebes-Beziehungen, im Beruf und auch in Freundschaften.

Warum hat ein gutes Erwartungsmanagement hier so eine große Bedeutung?

In diesen Lebensbereichen kommt es häufiger vor, dass wir Erwartungen haben und diese regelmäßig, also nicht nur einmalig, enttäuscht werden.

Das ist durchaus etwas anderes als wenn eine bestimmte Erwartung an irgendetwas nur einmalig nicht erfüllt wird.

Und natürlich ist es auch mitentscheidend, wie wichtig uns eine bestimmte Sache ist. Wenn uns eine bestimmte Sache sehr wichtig ist und unsere Erwartungen diesbezüglich sehr häufig enttäuscht werden, kann dies in großer Regelmäßigkeit zu großer Frustration führen.

Ich bin mir sicher, dir fällt hier das eine oder andere Beispiel aus deinem Leben ein.

Ok, Problem verstanden. Doch was machen wir nun damit, um uns nicht ständig aufzuregen, um nicht ständig enttäuscht, wütend, traurig zu sein.

Auch hier arbeiten wir am besten wieder mit dem Entscheidungsbaum:

Frage Nr. 1: Kann ich es ändern?

Wenn Erwartungen wiederholt enttäuscht werden, ist es oft so, dass wir uns bereits um eine Veränderung bemüht haben. Wir haben evtl. schon versucht, die Situation so zu verändern, dass wir nicht enttäuscht werden.
Falls dies noch nicht geschehen ist, ist das immer einen Versuch wert.

Frage Nr. 2: Wenn ich es nicht ändern kann, will ich diese Sache dann einfach ganz aus meinem Leben verbannen?

Auch das ist immer ein Weg. Bevor Enttäuschungen uns dauerhaft unglücklich machen, sollten wir immer prüfen, ob wir nicht einfach einen anderen Weg einschlagen, so dass uns die Person oder Organisation nicht nicht mehr enttäuschen kann.

Frage Nr. 3: Kann ich lernen, die Sache einfach so zu akzeptieren, wie sie ist?

Wenn wir es nicht ändern können, und die Situation nicht verlassen wollen, können wir lernen, sie zu akzeptieren wie sie ist.

Ja, das ist nicht einfach.

In diesem Zusammenhang hilft es uns, wenn wir eines begreifen: Andere Personen und Organisationen haben nicht immer die gleichen Interessen wie wir. Sie haben andere Erfahrungen gemacht und sehen das Leben aus einer anderen Perspektive.

Auch wenn wir felsenfest davon überzeugt sind, dass unsere Perspektive sinnvoller ist und nachvollziehbar, heißt das nicht, das jemand anderes, ganz gleich, ob Person oder Organisation, unsere Perspektive auf eine Sache teilen muss.

So wie wir uns wünschen, dass wir ein Recht auf unsere Perspektive und Meinung haben, so wünschen sich das andere eben auch.

Wenn du etwas nicht ändern kannst, es aber auch nicht verlassen möchtest, bleiben dir letztlich nur noch 2 Möglichkeiten: Du lässt dich weiter von der Sache frustrieren und unglücklich machen oder aber du machst deinen Frieden damit und akzeptierst sie genau so, wie sie eben ist.

Manchmal schafft diese Akzeptanz auch einen fruchtbaren Boden dafür, dass sich die Sache doch noch in die Richtung entwickelt, die wir uns wünschen.

Aber: Bitte akzeptiere nicht mit diesem Hintergedanken. Denn damit reduzierst du die Chance, dass es so kommt, wie du es dir wünscht erheblich und zum anderen besteht dann das Risiko, dass du darauf wartest, dass es sich nun endlich ändert.

Einen Zustand des Wartens empfinden wir meistens auch eher als unangenehm. Wir werden so jeden Tag wieder ein bisschen aufs Neue enttäuscht, dass sich nun immer noch nichts getan hat.

Echte Akzeptanz bedeutet, dass wir mit einer Sache unseren Frieden machen – für immer und ewig. Es bedeutet, dass wir keine Erwartungshaltung haben, dass sich an diesem Zustand jemals noch etwas verändern wird.

Gerade in sehr persönlichen Beziehungen kann diese Liebe dann letztlich doch noch eine Veränderung bewirken. Diese Veränderung speist sich dann auch maßgeblich aus der Energie des Annehmens. Die andere Person schenkt dir etwas zurück, dafür, dass du sie so annimmst, wie sie ist.

Das funktioniert aber nicht immer. Die Ursache dafür, dass keine Veränderung eintritt, obwohl wir die Situation mit unserem ganzen Herzen annehmen, kann in sehr vielen Dingen liegen. Es muss nichts mit uns zu tun haben.

Die Ursache liegt häufig in den Interessen, den Denk- und Handlungsmustern, der Perspektive auf das Leben und den Prägungen aus Kindheit.

Manches hiervon lässt sich mit sehr viel Geduld und Liebe über die Zeit heilen oder verändern, manches aber auch nicht.

Es ist wichtig, dass wir auch das zu akzeptieren lernen.

Manches mag uns selbst einfach und problemlos erscheinen, ist aber für eine andere Person ein nicht zu erklimmender Berg.

Wir sind alle unterschiedlich. Haben unterschiedliche Interessen, Talente und unterschiedliche Herausforderungen zu bewältigen.

Wir tun uns selbst, der anderen Person und der Welt einen Gefallen, wenn wir das so akzeptieren, Mitgefühl zeigen und der anderen Person zu verstehen geben, dass wir das Bemühen sehen und sie auch so ok ist, wie sie eben ist.

Und wenn uns das beim besten Willen nicht gelingt, dann sollten wir immer erwägen, die Beziehung zu der Person zu verändern.

Das Ziel hierbei ist es dann, dass wir mit der Situation, die die Enttäuschung hervorruft, so umgehen können, dass sie uns nicht mehr oder nicht mehr so stark berührt und wir vor allem keine Kritik an der Person üben.

Andauernde Kritik, über Jahre hinweg, kann die Seele schwer belasten. Und das sollten wir niemandem zumuten.

Evtl. gibt es jemanden da draußen, der die andere Person zu 100 % so annehmen kann, wie sie ist. Es ist fair, wenn wir dann den Raum schaffen, dass dieser jemand und die Person aus unserem Umfeld sich finden können.

Es ist nicht schön, wenn wir einen Platz blockieren, nur damit niemand anderes diesen Platz einnehmen kann.

Damit tun wir der anderen Person keinen Gefallen und auch nicht uns selbst.

Jede Veränderung einer Beziehung, unseres Lebens, bedeutet auch immer eine Chance auf Entwicklung für uns selbst.

Fassen wir diese Lektion noch mal kurz zusammen:

  1. Ständig enttäuschte Erwartungen können zu viel negativer Energie führen.
  2. Wir haben wie immer im Leben 3 Möglichkeiten damit umzugehen: A) Wir versuchen die Situation so zu verändern, dass sie uns nicht mehr enttäuscht. B) Wir verlassen die Situation, so dass wir nicht mehr enttäuscht werden können. C) Wir machen unseren Frieden damit, bauen die Erwartung ab und akzeptieren die Sache, wie sie ist.
  3. Gerade wenn es um Beziehungen zu anderen Personen geht, sollten wir uns zuliebe aber auch der anderen Person zuliebe immer eine Lösung finden. Das tut uns gut, aber auch der anderen Person und dem ganzen Planeten.

Aufgabe:

  1. Durchforste dein Leben nach enttäuschten Erwartungen.
  2. Prüfe für jede einzelne der gewichtigen regelmäßig enttäuschten Erwartungen, wie du damit künftig umgehen möchtest.