#24 Messerangriff in Würzburg: Meine Gedanken

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#24 Messerangriff in Würzburg: Meine Gedanken
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Gestern hat es in Würzburg einen Messerangriff gegeben, bei dem, Stand heute, 3 Menschen gestorben sind und mehrere weitere zum Teil schwerst verletzt worden sind.

Der mutmaßliche Täter ist nach dem, was ich aus den Medien entnommen habe, ein 24-jähriger Somali, der seit mehreren Jahren in Würzburg lebt. Er war wohl in psychatrischer Behandlung.

Das Geschehen ist bereits schlimm genug. Dass es sich um einen Bürger handelt, der nicht hier geboren wurde, macht es uns als Gesellschaft noch schwieriger, damit umzugehen.

Reflexhaft wird alles Mögliche gesagt und geschrieben.

Ich kann das verstehen. Eine solche Tat emotionalisiert die meisten von uns stark.

Aber ist es auch hilfreich?

Ereignisse wie dieses und reflexhafte Reaktionen darauf spielen vor allem rechten Parteien wie der AfD in die Karten.

Ist das schlimm?

Das mag jeder für sich selbst beurteilen.

Für mich sind folgende Fragen wichtig:

1. Wie gehen wir mit einer solchen Tat um?
2. Wie können wir solche Taten verhindern?
3. Was lernen wir sonst noch daraus?

1. Wie gehen wir mit einer solchen Tat um?

Auch wenn der Impuls groß ist, uns auf eine Tätergruppe einzuschießen und die Verbannung dieser Menschen aus unserem Land zu fordern, lohnt es sich, sich in aller Ruhe mit dem Thema zu befassen.
Zunächst mal ist eine solche Tat schrecklich. Wir dürfen der Opfer gedenken und Mitgefühl für die Angehörigen entwickeln. Wenn wir dies tun, tun wir bereits das Wichtigste. Wir räumen den positiven, liebevollen Gefühlen Raum ein. Dieser Raum für positive und liebevolle Gefühle kann nicht groß genug sein.

Was den Täter angeht, so wird sich die Justiz der Sache annehmen. Es ist klar, dass ein Mensch, der so agiert, nicht weiter frei unter uns leben kann. Für mich persönlich ist der Schutz der Gesellschaft hier wichtiger als die Bestrafung. Wobei ich verstehen kann, dass Angehörige hier evtl. eine andere Perspektive auf die Dinge haben.

Aus meiner Sicht kann ein Mensch, der solche Schwierigkeiten im Leben hat, so lange nicht frei leben, bis sicher ist, dass er nicht erneut Gewalt gegenüber seinen Mitmenschen anwendet.

Es ist sicher nicht leicht, diesen Zeitpunkt zu bestimmen.

Im Zweifel sollte hier meiner Meinung nach für den Schutz der Gesellschaft entschieden werden.

Wollen wir uns das leisten, einen Menschen, noch dazu jemanden, der nicht hier geboren wurde, ein Leben lang auf unsere Kosten einzusperren?

Ja, ich finde, das sollten wir uns leisten.

Wenn wir jemanden bei uns aufnehmen, dann übernehmen wir auch Verantwortung dafür, diese Menschen so zu behandeln, wie es unsere Gesetze vorschreiben.

Können wir einen Menschen, der kein deutscher Staatsbürger ist, nicht wenigstens für die Haft abschieben?

Unter bestimmten Voraussetzungen ist dies für mich vorstellbar. Die Voraussetzungen aus meiner Sicht sind, dass er zum einen dort, wohin er abgeschoben wird, keine Bedrohung für die Menschen darstellt und zum anderen, dass er dort menschenwürdig behandelt wird.

Warum muss jemand, der eine solche Tat begangen hat, noch menschenwürdig behandelt werden?

Es ist wichtig, dass wir als Staat und Gesellschaft unsere Werte auch dann hochhalten, wenn etwas geschieht, was diese Werte verletzt. Nur wenn wir so handeln, können wir behaupten, dass wir auch tatsächlich nach diesen Werten leben. Täten wir das nicht, wären es eher „Schönwetter-Vorsätze“, die auch mal über den Haufen geworfen werden können, wenn es regnet.

Aber hätte der Mann nicht früher in eine geschlossene Klink eingewiesen werden müssen?

Ja, evtl. Eine stationäre Zwangseinweisung ist ein sehr extremer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Dies zu entscheiden, ist weder moralisch noch rechtlich einfach. Wahrscheinlich, können wir jetzt sagen, wäre das gut gewesen. Doch im Nachhinein sind wir alle immer klüger.

2. Wie können wir solche Taten verhindern?

Das ist eine wichtige Frage und die Antwort lautet leider: gar nicht.

Taten wie diese lassen sich nicht zu 100 % verhindern. Auch Menschen, die hier geboren wurden und deren deutscher Stammbaum bis ins Mittelalter zurückverfolgt werden kann, sind nicht davor gefeit, eine solche Tat zu begehen.

Wir können aber – und davon bin ich auch überzeugt – das Risiko für derartige Taten reduzieren.

Das führt uns schnell zu den Gründen für eine solche Tat.

Was den konkreten Fall in Würzburg angeht, so kenne ich weder die Umstände noch die Lebensgeschichte des Mannes.

Was aus meiner Sicht häufig eine große Rolle spielt, bei Angriffen von Menschen, die aus Krisenregionen zu uns kommen, ist die Sozialisation.

Oft werden diese Menschen einfach anders groß als die meisten Menschen hier. Viele haben viel Leid, Elend und Gewalt erlebt. Manche haben Verstümmelungen, Vergewaltigungen, Morde miterlebt oder sogar selbst verübt.

Wir können uns das nicht vorstellen, wie andere Menschen in anderen Teilen der Welt leben.

Warum müssen wir diese Menschen dann bei uns aufnehmen?

Wir müssen das nicht. Es ist ein Akt der Menschlichkeit und Nächstenliebe.

Aber manche Menschen bezahlen diesen Akt der Nächstenliebe mit ihrem Leben.

Ja, das ist so. Darauf gibt es auch wenig zu sagen. Außer, dass wir auch vielen Menschen helfen, die wir hier aufnehmen, ihr Leben zu entwickeln und in andere Bahnen zu lenken.

Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder bewusst machen, dass nicht alle Menschen, die wir hier aufnehmen, solche Taten verüben.

Aber reicht es nicht, wenn es einer tut?

Ja, diese Haltung können wir haben. Es tut aber auch gut, sich mal in die Situation dieser Menschen hinein zu versetzen. Wären wir nicht auch dankbar, wenn wir zuhause nicht mehr leben könnten, wenn uns jemand bei sich aufnähme?

Trotzdem: Unser aller Ziel sollte es aus meiner Sicht sein, dass jeder Mensch dort, wo er geboren und aufgewachsen ist, gut leben kann.

Asyl zu gewähren ist aus meiner Sicht richtig, sollte aber immer als der letzte Ausweg betrachtet werden.

Priorität sollte die Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort, in der Heimat der Menschen, haben.

Alle so genannten „westlichen Staaten“ haben mit ihrer Politik über die letzten Jahrhunderte einen gewissen Anteil am Leid der Menschen in Afrika.

Anfangs war es die Kolonial- und Sklavenpolitik, später die Geo- und Wirtschaftspolitik und das Vorgehen einzelner Unternehmen und Personen, die zu vielen Schwierigkeiten und Konflikten führten.

Im 21. Jahrhundert wird es nun unsere Klimapolitik sein, die den Kontinent Afrika beeinflusst.

Mehr Fairness, Gerechtigkeit und Liebe führt zu anderen Lebensumständen in Afrika.

Von diesen positiveren Lebensumständen profitieren wir dann auch hier in Deutschland.

Gestehen wir den Menschen in Afrika auch ein erfüllendes und glückliches Leben und persönliche Entfaltung zu.

Mehr Zufriedenheit führt zu einem besseren Zusammenleben. Dies führt wiederum auch dazu, dass weniger Menschen ihr Glück in anderen Ländern suchen wollen.

Wenn wir das erreichen, wachsen Menschen wie der Somali aus Würzburg anders auf. Sie können dann ein zufriedenes Leben in ihrem Heimatland leben.

Das sollte aus meiner Sicht unser aller Ziel sein.

Und das ist der Weg, um die Anzahl solcher Taten zu reduzieren.

3. Was lernen wir sonst noch daraus?

Alles ist miteinander verbunden. Das Glück des anderen, kann auch unser Glück sein. Und das Leid des anderen, kann auch unser Leid sein.

Dies zu verstehen, ist eine Herausforderung. Danach zu leben, eine noch größere.

Aber es lohnt sich, dass wir alle ständig daran arbeiten, dies immer stärker zu verinnerlichen.

Nur wenn wir uns als ein riesiges Netzwerk begreifen, werden wir die Herausforderungen in dieser Welt und dem Universum besser in den Griff bekommen und meistern können.

Die Probleme unseres Nachbarn oder unserer Arbeitskollegin sind immer ein kleines Stück weit auch unsere eigenen Probleme. Und das gilt auch für die Menschen in Somalia, in Myanmar, Syrien, Irak und Libyen, in Mali, dem Südsudan, der Ukraine und allen anderen Ländern und Regionen dieser Welt.

Dr. Peter Struck sagte vor knapp 20 Jahren, „Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt.“

Ich würde es es so nicht formulieren. Aber was Peter Struck damals richtig erkannte, sind die globalen Zusammenhänge. Der Butterfly-Effekt.

Stell dir das so vor:
Alle Menschen, alle Lebewesen, alles, was du sehen, hören fühlen, kannst, ist über ein unsichtbares Netz miteinander verbunden. Alles ist tatsächlich mit allem verbunden.

Das bedeutet, dass du mit allem verbunden bist.

Je mehr positive Schwingungen von dir ausgehen, desto positiver schwingt alles auf der Welt mit.

So wie ein Massaker in Afrika ebenso uns alle mit seinen Schwingungen erreicht.

Deshalb sollte uns nichts auf dieser Welt kalt lassen. Denn es betrifft uns auch. Ob wir es wollen oder nicht.

Manche Schwingungen laufen schnell durch das Netz. Andere brauchen Jahre oder Jahrzehnte oder sogar noch länger.

Unser aller Ziel sollte es sein, so viele positive Energien und Schwingungen wie möglich in dieses Netzwerk einzuspeisen.

Damit machen wir die ganze Welt ein kleines bisschen glücklicher, friedlicher und liebevoller.

Und das gelingt, durch Kleinigkeiten. Ein Grüß Gott, ein freundliches Hallo, Nachsehen und Verständnis haben, Verzeihen, Reue und Einsicht, Mitgefühl, Fairness, Nächstenliebe und Unterstützung.

Dabei darfst du anfangen, dich selbst anzunehmen und dich zu lieben. Und wenn du liebevoll zu dir selbst bist, dann mach weiter bei den Menschen, die dir am nächsten stehen. Und dann mach weiter bei den Menschen, die du zu deinen Freunden und Bekannten zählst. Und dann erweitere deine Liebe auf alle anderen Menschen und Lebewesen auf diesem Planeten und in unserem Universum.

Bist du dabei?

Alles Liebe
Dein Florian